Du willst einen der coolsten Fotospots bzw. Aussichtspunkte in Berlin sehen und gleichzeitig einen tollen 360°-Rundumblick über die Stadt erleben? Dann mach dich auf zum Teufelsberg, der wirklich eine Besonderheit zwischen all den Standard-Sehenswürdigkeiten Berlins darstellt. Ich war im letzten Sommer mit meiner Kamera dort und habe einige Fotos geschossen. Mit der Story aus den „Drei Fragezeichen“ hat der Teufelsberg übrigens nichts zu tun. 😉
Beim Teufelsberg handelt es sich um einen künstlich angelegten Hügel im Grunewald, der zwischen 1950 und 1972 aus 26 Millionen Kubikmetern Trümmerschutt aufgeschüttet wurde.
‚Berlin.de‘ schreibt, dass ursprünglich von einer Höhe von 114,7 Metern ausgegangen wurde. Doch dann wurde 2013 noch mal genauer nachgemessen und man kam auf eine Höhe von 120,1 Metern. Was den Teufelsberg vor den Ahrensfelder Bergen (115,5 m) und dem großen Müggelberg (114,7 m) offiziell zur höchsten Erhebung Berlins machte. Wie man sich um ganze 6 Metern vermessen konnte, bleibt wohl ein Rätsel.
Seit 2015 ist der Teufelsberg nur noch Platz 2, denn da wurden die Arkenberge in Pankow neu vermessen, die auf 121,9 Meter kommen. Was man halt so macht, wenn man gerade nichts zu tun hat – „Berge“ vermessen. 🤷
Lauschangriff der Amerikaner im Kalten Krieg
Dafür hat der Teufelsberg in Berlin etwas zu bieten, was die anderen Hügel nicht haben. Auf ihm baute die US-Armee in den 1950er Jahren eine Radar-Abhörstation, die mit ihren fünf runden, weißen Antennenkuppeln schon aus der Ferne kaum zu übersehen ist. Die NSA, der größte Auslandsgeheimdienst der USA, hörte damit im Umkreis von rund 500 Kilometern alles ab, was nicht bei drei auf dem Baum war. Vorrangig das, was die DDR und die Russen so trieben.
Nachdem die Amis kurz nach der Wende abgezogen waren, wurden die Radaranlagen noch bis Ende der 90er-Jahre zur zivilen Luftüberwachung genutzt. Pläne für den Bau eines Luxushotels sowie von Eigentumswohnungen, Restaurants und eines Spionagemuseums wurden zwischenzeitlich wieder auf Eis gelegt.
Seitdem verfällen die Gebäude vor sich hin und werden noch als Kulisse für diverse Filme und Serien genutzt. Zu den neuesten Produktionen gehörten die Amazon-Serie* „You Are Wanted“ mit Matthias Schweighöfer (2017), die Amiserie „Berlin Station“ und der Film „Cleo“ von Erik Schmitt (2019).
Im Jahr 2010 wurde der Berliner Teufelsberg schließlich für jedermann geöffnet und für Street-Art-Künstler zugänglich gemacht. Das Ergebnis sieht man heute! Das gesamte Gelände ist übersäht mit Graffiti (offiziell „Street Art Galerie“ genannt), die oft lustig, aber auch kritisch sind.
Lohnt sich ein Besuch auf dem Teufelsberg?
Wenn du mich fragst, lohnt sich das schon, wenn du mal was Besonderes sehen möchtest. Schon allein wegen der Wanderung durch den Grunewald würde ich als Berliner oder auch Tagestourist einen Abstecher machen. Die Strecke war wirklich schön und auch nicht so überlaufen. Allerdings war ich an einem Vormittag mitten in der Woche da. Am Wochenende werden wahrscheinlich viel mehr Leute unterwegs sein.
Auf dem Gelände der alten Abhörstation auf dem Teufelsberg wurde es mit der Zeit immer voller. Einige Schulklassen zu je 20-30 Mann waren unterwegs, was ein ungestörtes Fotografieren unmöglich machte. Das solltest du bei deinem Besuch beachten. Also unter der Woche würde ich das nächste Mal wohl eher am Nachmittag nach Schulschluss hingehen.
Von der Kuppelplattform aus hast du natürlich einen geilen Blick über Berlin bis hin zum Fernsehturm und Olympiastadion. Und wenn du abends hingehst, kannst du außerdem einen grandiosen Sonnenuntergang erleben und fotografieren.
Beachte aber, dass nicht mit der „Intention der kommerziellen Nutzung“ fotografiert oder gefilmt werden darf. Professionelle Shootings solltest du vorher anmelden, wenn du Ärger aus dem Weg gehen willst.
Wo ist der Teufelsberg in Berlin und wie kommt man hin?
Beim Blick auf die Karte liegt der Teufelsberg im Westen Berlins im Grunewald. Bis zur Grenze nach Brandenburg sind es nur noch rund 10 Kilometer Luftlinie. Auf der anderen Seite befindet sich u.a. der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Hin kommst du zum Teufelsberg, indem du die S-Bahn bis Haltestelle Heerstraße oder Grunewald nimmst. Dann sind es noch eine halbe Stunde Fußmarsch bis zur Abhörstation. Dein Auto parkst du am besten schon unten am Berg auf einem der beiden Parkplätze.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Berliner Teufelsberges
Den Eintrittspreis von 8 Euro pro Person empfinde ich hingegen als etwas überzogen. Als ich auf dem Teufelsberg war, deutete nichts darauf hin, dass das Gelände in irgendeiner Weise besonders gepflegt wird von dem Geld. Abgesehen von ein paar aufgestellten Dixie-Toiletten am Eingang. Mag sein, dass hinter den Kulissen für das Geld einiges bewegt wird. Auf der offiziellen Webseite teufelsberg-berlin.de steht jedenfalls nichts dazu.
3-4 Euro wären meiner Meinung nach angemessener. Wenn ich mir die Google-Bewertungen durchlese, bin ich nicht der Einzige, der so denkt. Parken kostet übrigens noch mal 2 Euro extra.
Außerdem werden 1,5-stündige Führungen über das Gelände angeboten, bei denen du mehr über die Abhöranlage der Alliierten erfährst. Diese musst du gesondert buchen*.
✪ Meine Empfehlung: Im Rahmen einer geführten Tour, die du bei meinem Partner Getyourguide* buchen kannst, wirst du sogar auf den Teufelsberg gefahren und erfährst alles Wissenswerte über diesen historischen Ort.
Die Öffnungszeiten vom Teufelsberg sind wie folgt:
Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 11 Uhr bis Sonnenuntergang. Der letzte Einlass ist spätestens eine Stunde vor Sonnenuntergang. Wann das für deinen Besuchstag ist, kannst du ja leicht ergoogeln.
Tipp: Solltest du noch Zeit haben an dem Tag, dann fahr noch zum Museum für Fotografie am Zoologischen Garten. Dich erwartet eine wahnsinnig interessante Ausstellung mit grandios guten Fotos! Ich hab mir ein Lime* geschnappt und bin einfach hingeradelt.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag über den Teufelsberg Berlin gefallen und freue mich, wenn du einen Kommentar dalässt. Schau dir auch gerne meine 15 Fotospots in Dresden an, es lohnt sich!