Eine der wichtigsten Fragen für Fotografen beim Thema Fliegen ist: Darf ich meine Kamera im Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen? Insbesondere wenn du einen großen Teil deiner Fotoausrüstung transportieren willst, solltest du wissen, welche Gegenstände überhaupt mit in die Kabine dürfen und welche du im Aufgabegepäck unterbringen musst. Obendrein schrumpfen die Airlines immer weiter die erlaubten Taschengrößen, sodass da nicht immens viel Spielraum ist. In diesem Beitrag versuche ich etwas Licht ins Dunkel zu bringen, welche Sachen aus deiner Kamera- und Fotoausrüstung ins Handgepäck dürfen und welche nicht. 📸
Kamera und Objektive unbedingt ins Handgepäck
Meine Kamera und Objektive sind mir heilig! Deswegen stellt sich für mich die Frage gar nicht, ob ich sie mit ins Handgepäck nehme oder nicht. Selbstverständlich ist es auch erlaubt, beides im Rucksack oder dem Handgepäcksköfferchen zu verstauen.
Sicherlich hast du schon mal gesehen, wie das Personal am Flughafen mit deinem Koffer umspringt. Da wird nicht lange gefackelt. Dann fällt er noch den ein oder anderen Schacht auf dem Laufband runter. Abgebrochene Rollen oder ein zerrameltes Äußeres bekommst du zum Dank noch obendrauf, wenn du Pech hast.
Da stecke ich bestimmt nicht meine 2.000 Euro teure Kamera-Ausrüstung (Lumix S5 + Objektive) rein. Selbst wenn ich sie gut gepolstert in Klamotten einwickle, hätte ich da keine ruhige Minute im Flugzeug.
Und ja, Koffer gehen auch schon mal verloren oder werden gestohlen. Neeee, ohne mich!
Ich nutze Kamera- bzw. Objektivtaschen*, die in meinen Rucksack wandern. So ist die Technik gut geschützt und immer griffbereit.
Kann ich das Stativ mit ins Handgepäck nehmen?
Explizit verboten ist es nicht, dein Stativ mit in die Kabine zu nehmen. Allerdings hat das Flughafenpersonal Spielraum, wenn es um das Verhindern von Straftaten geht.
Denn ein Stativ ist in der Regel massiv gebaut und kann gut dazu verwendet werden, jemandem eine „überzubraten“. Mit anderen Worten: Es kann zu einer Waffe umfunktioniert werden. Solche Zwischenfälle will man natürlich an Bord vermeiden. 🤷
Das gilt im Übrigen auch für andere Gegenstände, die zu einer potenziell gefährlichen „Waffe“ werden könnten. Du kannst bei der Sicherheitskontrolle also Glück haben, wenn du dein Stativ im Handgepäck dabei hast. Oder sie fischen dich damit raus.
Meistens wird wohl alles gut gehen. Ein Restrisiko bleibt jedoch immer.
Angeblich sind Einbeinstative nicht gern gesehen im Flugzeug, wie die Seite ‚handgepaeckguide.de‚ beschreibt.
Wenn ich dir einen Rat geben darf, dann pack dein Stativ ins Aufgabegepäck und erspare dir schon im Vorfeld möglichen Stress an Airport. So mache ich es immer mit meinem treuen Carbon-Stativ von Lens-Aid*. Das ist schon ziemlich stabil gebaut (über 1 kg) und groß. Sowas will ich auch gar nicht in meinem Rucksack mit mir herumschleppen müssen.
✪ Meine Empfehlung: Mit dem Gutscheincode „heymarty“ bekommst du das 8-in-1-Reinigungsset* gratis zum Carbonstativ* dazu. Dafür musst du beides in den Warenkorb legen!
Ich schiele übrigens schon länger auf dieses Newwer Mini-Stativ*. Das wäre genau das Richtige für meine Fotoausrüstung, um es unauffällig im Handgepäck mitzuführen. Oder zum Wandern…da brauche ich nicht jedes Mal ein „ausgewachsenes“ Stativ. Muss ich mir wohl endlich mal zulegen!
Drohne im Handgepäck – das musst du beachten
Normalerweise dürfen Drohnen mit ins Handgepäck und damit ins Flugzeug. Voraussetzung ist aber, dass sie keine scharfen oder spitzen Kanten haben. Also quasi dasselbe Spiel wie beim Stativ.
Sobald die Drohne als „Waffe“ gesehen werden kann, muss sie in den großen Koffer.
Spaßeshalber habe ich mir mal einige Drohnen von DJI angeschaut, z.B. die DJI Mini 3 Pro*, und da ist ja eigentlich nichts Scharfes dran.
Die ein oder andere Airline ist wohl mittlerweile nicht so offen gegenüber Drohnen eingestellt. Emirates beispielsweise verbietet das Mitnehmen im Handgepäck. So schreibt die Airline, „Aus Sicherheitsgründen können wir Drohnen nicht als Handgepäck akzeptieren.“ Sie müssen also ins Aufgabegepäck – nur die Akkus müssen entnommen und aus Sicherheitsgründen während des Fluges in der Kabine mitgeführt werden.
Auch die Urlaubsflieger von Sundair verbieten inoffiziell angeblich Drohnen im Handgepäcks-Trolley* oder Rucksack.
Alles was über herkömmliche Drohnen für Privatflieger hinausgeht (u.a. Drohnen mit Verbrenner oder größere Profi-Exemplare), packst du am besten gleich in deinen Koffer.
Akkus und Batterien ins Handgepäck oder in den Koffer?
Stinknormale Kamera-Akkus aus deiner Sony, Nikon, Canon oder whatever dürfen aus Sicherheitsgründen gar nicht in den Bauch des Flugzeuges. Wenn dann nämlich Kurzschlüsse entstehen und etwas Feuer fängt, ist das Geschrei groß. Tödliche Unfälle am Himmel will keiner!
In gebrauchsüblichen Mengen kannst du die Batterie aus deiner Kamera und Ersatzakkus im Fotorucksack mitnehmen. Eine einprägenswerte Kennzahl sind hier 100 Wh pro Batterie. Bis 160 Wh erlauben viele Airline wie Qatar, Norwegian oder Lufthansa maximal 2 Akkus im Handgepäck, die vorher angemeldet werden sollen.
Alles über 160 Wh ist in den meisten Fällen nicht erlaubt. Akkus solltest du übrigens gegen Kurzschlüsse sichern, z.B. Kontakte abkleben oder getrennt voneinander verpacken.
Meine (schon etwas ältere) Powerbank mit 10.000 mAh hat übrigens noch nie Probleme bereitet. Selbst eine Anker Powerbank* mit 20.000 mAh dürfte bei der Security problemlos durchgehen.
Merke dir einfach, dass 10.000 mAh bei 3,7 V Spannung etwa 37 mAh. Du kannst dir ja leicht ausrechnen, wie viel es noch bis zur 100 sind. 😉 Mehr zum Thema Powerbanks im Handgepäck erfährst du hier.
Was tun mit Kamerazubehör wie Speicherkarten und Filter?
Das ist ganz simpel. Speicherkarten, UV-Filter*, Kamera-Reinigungsset* und anderen Kram nehme ich getrost im Handgepäck mit. Schon alleine, weil ich paranoid bin und Angst habe, dass meine Daten verlustig gehen, landen die SD-Karten immer griffbereit sicher in meiner Speicherkartenbox*.
Hast du Flüssigreiniger dabei, musst du natürlich die 100 ml Obergrenze beachten.
Und sollte es mal gebraucht werden, landen auch Laptop und externe Festplatte im Rucksack. Ist ja klar. Probleme gab es damit noch nie.
Ich kann übrigens nicht oft genug betonen, wie zufrieden ich mit meiner Speicherkarte bin. Die SanDisk Extreme Pro* habe ich nun schon in dreifacher Ausführung hier. Sie funktioniert zuverlässig wie am ersten Tag! 😍
Größe und Gewicht deiner Fotoausrüstung im Handgepäck beachten
Ich möchte keine Namen nennen…*Ryan…hust…air*…aber viele Airlines cutten stauchen gnadenlos die erlaubten Handgepäckgrößen zusammen. Damit du kaum eine andere Wahl hast, als ein teures Upgrade zu buchen.
Die Lufthansa erlaubt Handgepäck-Abmessungen von 55 x 40 x 23 cm und ein Gewicht bis 8 kg. Bei Ryanair bist du völlig am Arsch, wenn die Maße 40 x 25 x 20 cm und 7 kg überschreiten.
Mein Rucksack, der Lowepro Flipside 400 AW II*, ist 32 x 25.3 x 49 cm groß. Damit bin ich bislang immer durchgekommen, das kann sich allerdings schnell ändern.
Hab ich noch was vergessen, was aus der Fotoausrüstung im Handgepäck Sinn macht und was eher im Koffer? Dann schreibs mir in die Kommentare. Lies dir auch gerne meine Beiträge zur perfekten Reisekamera (Fujifilm X100V) und zum Thema Zoom oder Festbrennweite auf Reisen durch.