Die Wahl der „richtigen“ Fotoausrüstung auf Reisen ist eine wichtige Angelegenheit. Schließlich willst du einerseits gute Bilder mit nach Hause bringen, andererseits aber nicht Unmengen an Gewicht mit dir herumschleppen. Während ich nicht weiß, wie viel du bereit bist mitzunehmen, kann ich dir zumindest verraten, was unterwegs auf Reisen in meinem Fotorucksack auf keinen Fall fehlen darf.
Hier kommen meine Empfehlungen für deine Fotoausrüstung in der Reisefotografie…
Mein Kamera-Rucksack
Mein Kamerarucksack ist der Lowepro Flipside 250 AW II. Aber der wurde inzwischen von der Version III abgelöst, glaube ich. Im geräumigen Hauptfach bekomme ich locker meine große Lumix sowie beide Vollformat-Objektive unter. Im vorderen Fach finden noch ein paar Snacks, Sonnenbrille und Portemonnaie Platz. Auch hatte ich damit noch keine Probleme, durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen zu kommen (wegen der Größe).
Bei Foto Erhardt findest du eine Übersicht über die Lowepro Rucksäcke*. Mit denen kannst du eigentlich nichts falsch machen.
Im Fall von Ryanair würde ich allerdings noch mal genauer nachmessen, weil die ja immer strenger werden.
Na klar, die Kamera
Wichtigstes Utensil in jeder Fotoausrüstung ist natürlich die Kamera. In meinem Fall ist es entweder meine geliebte Panasonic Lumix S5* oder wenn ich keine Lust auf viel Geschleppe habe, die kleine Lumix GX8 (MFT-Sensor). Letztere hab ich mir im Tausch für die Fujifilm X100V geholt, mit der ich nicht glücklich geworden bin, auch wenn sie größentechnisch noch reisetauglicher war.
Die Vollformat-Lumix hat natürlich bei der Bildqualität deutlich die Nase vorn.
Zu kaufen gibt es die GX8 nur noch auf Ebay, weil sie schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Stattdessen empfehle ich dir, einen Blick auf die „neuere“ Lumix GX9* zu werfen, wenn du eine kompakte Reisekamera für den Urlaub suchst. Sie ist super leicht, super schick anzusehen und macht tolle Bilder.
Eine echter Klassiker und noch etwas günstiger ist die Panasonic Lumix GX80*. Sie wird immer wieder als Geheimtipp in diversen Fotografie-Foren genannt. Eine Olympus E-M10 Mark IV* ist auch hervorragend geeignet für diesen Zweck.
35 mm & 50 mm Festbrennweiten
Früher war ich Team Zoom. Es war einfach super bequem, sich Motive heranholen zu können. Seit ca. zwei Jahren fotografiere ich nahezu ausschließlich mit Festbrennweiten. Mein absolutes Lieblings-Objektiv ist das Lumix S 35mm f1.8*. Für mich die perfekte Brennweite für Street Fotografie und Landschaft. Aber auch Porträts sind damit noch möglich. Ergänzt wird die Linse durch das Lumix S 50mm f1.8*. Ebenfalls ein hervorragendes Objektiv, wenn ich mal etwas „näher dran“ sein will.
Warum ich mich für diese beiden Objektive entschieden habe? Weil selbst bei Vollformat-Kameras solche Festbrennweiten in der Regel noch recht „klein“ gebaut sind. Zoom-Objektive nehmen hingegen schon deutlich größere Dimensionen an. Zoomst du also lieber und willst leichtes Reisegepäck haben, kann ich dir nur wieder wärmstens das MFT-Format ans Herz legen. Das sind die Kameras, die ich dir oben empfohlen habe.
Zum Vergleich:
- Das Lumix S Pro 24-70 mm F2.8* für meine große Kamera ist ganze 14 cm lang und wiegt 935 Gramm!
- Das Olympus 12-40 F2.8 Pro* (bis heute eines meiner Lieblingsobjektive) für die kleinen MFT-Kameras ist nur 8,4 cm lang und wiegt gerade einmal 382 Gramm.
Kamerabeutel und Objektivbeutel
Wenn ich reine Tagestrips mache, dann will ich ungern den Kamerarucksack nehmen, in dem kaum Platz für alltägliche Dinge wie Getränke und Snacks ist. Dann greif ich zum Tagesrucksack und packe sowohl meine Kamera als auch die Objektive in spezielle Beutel aus Neopren. So sind sie vor auslaufenden Getränken, Verschmutzungen und Stößen geschützt.
Die Neoprenbeutel kannst du unter diesem Link kaufen*.
Ersatz-Speicherkarten
Zwar kann meine Lumix S5 gleichzeitig auf zwei Speicherkarten schreiben, aber da ich keine kommerziellen Shootings mache, genügt mir eine Ersatz-Speicherkarte einstecken zu haben. Mir ist noch nie eine Karte kaputtgegangen, aber besser man hat einen Ersatz dabei und braucht ihn nicht als umgedreht.
Ich empfehle dir die SanDisk Extreme Pro V30 mit 128 GB*. Von denen habe ich gleich mehrere. Und bei Bedarf ist sie schnell genug für 4K-Video.
Speicherkartenbox
Früher habe ich meine Speicherkarten in kleine Tütchen gepackt und irgendwie in den Rucksack gestopft. Jetzt gehe ich ein bisschen sorgsamer damit um und stecke sie in meine kleine Speicherkartenbox*. Staub und Flüssigkeiten können ihnen nun nichts mehr anhaben.
Meist habe ich 3-4 Karten dabei, auch wenn ich sie in der Regel nicht verwende.
Tipp: Hast du eine Kamera mit zwei Kartenslots, habe am besten immer eine Ersatzkarte drin, auch wenn du sie nicht aktiv benutzt. Ich habe schon mal Speicherkarten vergessen und mich dann schwarz geärgert.
UV-Filter und Polfilter
Ich weiß, UV-Filter sind heutzutage nicht mehr notwendig. Zumindest nicht zu dem Zweck, für denen sie mal gedacht waren. Sie dienen eigentlich nur noch dem Schutz des Frontelementes im Objektiv. Besonders in sandigen Umgebungen oder am Meer habe ich lieber einen zusätzlichen Schutz dran, um der Vergütung nicht zu schaden.
Gute Erfahrungen habe ich mit den UV-Filtern von Urth* gemacht, die für jede Bestellung 5 Bäume pflanzen. Nachprüfen kann ich das nicht, es gibt mir aber ein bessere Gefühl. 😉
Manchmal ersetze ich den UV- mit einem Polfilter. Meiner ist ein No-Name-Ding aus China, der mein Bild einen winzigen Tacken weniger scharf erscheinen lässt, habe ich das Gefühl. Aber zum „Wegzaubern“ von Spiegelungen und für einen tiefblauen Himmel erfüllt er seinen Zweck.
Hast du ein teures Objektiv, dann kaufe dir lieber einen hochwertigen Polfilter von Gobe*. Den habe ich damals an meiner Nikon verwendet. Leider passt die Filtergröße nicht mehr für meine derzeitigen Objektive. Billige Filter können die Bildqualität negativ beeinflussen, was du vermeiden willst.
Eine passende Filtertasche für den sicheren Transport findest du hier*.
Carbon-Stativ oder Ministativ
Zugegeben, das große und schwere Carbon-Stativ* nehme ich sehr selten mit in meine Fotoausrüstung auf Reisen. Aber bei dem ein oder anderen Tagestrip in die Sächsische Schweiz war es schon dabei. Wesentlich leichtfüßiger bist du mit einem Ministativ unterwegs.
Meines von Lens-Aid hat flexible Beine und einen Kugelkopf mit Wasserwaage*. Dadurch kann ich die Kamera auch an einem Geländer festmachen. Ich möchte mir aber mittelfristig noch eines mit stabileren Beinen kaufen, z.B. das Ministativ von Rollei*.
Akkutasche
Damit die Kontakte meiner Akkus nicht verdrecken, stecke ich meine Ersatz-Akkus in eine Akkutasche*. Das ist keine fancy Angelegenheit. Einfach ein simples Täschchen, wo zwei dicke Batterien Platz finden, die ich immer dabei habe. Sonst sind die immer lose in den Rucksack geflogen, was eher suboptimal war.
Kamera-Reinigungsset
Im Urlaub passiert es immer mal wieder, dass ich mit fettigen Sonnencreme-Händen die Kamera antatsche oder Staubkörner auf die Linse gelangen. Kein Problem für mich, denn zu meiner Standard-Fotoausrüstung auf Reisen gehört natürlich auch ein anständiges Kamera-Reinigungsset*.
Mein Set enthält u.a. Blasebalg, Pinsel, Mikrofasertuch und Flüssigreiniger. Damit bin ich für fast alles gerüstet.
Tipp: Nach jedem Besuch am Strand wische ich meine Kamera mit einem leicht angefeuchteten Mikrofasertuch ab, falls sie salzige Wassertröpfchen abbekommen hat.
Mehrfach-Ladestecker (Reiseadapter)
Super praktisch finde ich einen Mehrfach-Ladestecker oder Reiseadapter, wie du es auch immer nennen magst. So kann ich nicht nur meine Akkus laden, sondern gleichzeitig auch mein Handy und die Smartwatch.
Leider gibts meinen nicht mehr bei Amazon zu kaufen, aber ich habe dir einen besseren Reiseadapter* herausgesucht, der für praktisch jedes Land den passenden Stecker parat hat und sogar mit Fast Charge aktueller Smartphones zurechtkommen soll.
DJI Osmo Pocket
Zu guter Letzt verstaue ich in meiner Fotoausrüstung meine DJI Osmo Pocket*. Die kleine Kamera nutze ich für die Walking Touren auf meinen Youtube-Channel @martinwalks.
Derzeit warte ich auf die DJI Pocket 3, über die es bislang nur Gerüchte gibt. Sollte es keine 3 geben, lege ich mir vielleicht die Pocket 2 Creator Combo* zu.
Der Vorteil dieser winzigen Kameras ist, dass du keinen riesigen Gimbal mitschleppen brauchst. Automatisch nimmt der kleine Kopf ausgleichende Bewegungen vor, um das Bild zu stabilisieren. Und das in bester 4K-Auflösung!
Hier ist eines der Videos, das ich mit der Pocket gedreht habe…
Ich hoffe, du konntest aus meinen Tipps etwas Nützliches für deine Fotoausrüstung auf Reisen entnehmen. Viel Spaß beim Fotografieren und neue Erlebnisse schaffen! Lies dir gerne auch meine Beiträge über die besten Kameras unter 1000 Euro und Kamera im Handgepäck beim Fliegen durch.