Was kommt dir in den Sinn, wenn du an Gibraltar denkst? Vermutlich zwei Dinge: Der riesige Felsen („Rock of Gibraltar“ bzw. Fels von Gibraltar), der alles überragt, und natürlich die putzigen Affen! Beides in Kombination ist eine Sehenswürdigkeit, die du dir nicht entgehen lassen solltest. In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf den Affenfelsen und erkläre dir, auf was du achten musst und warum es die Gibraltar-Affen überhaupt gibt.
Alles zur Einreise nach Gibraltar habe ich dir ja schon verraten. Jetzt bist du also über die Grenze marschierst und willst unbedingt zu den Affen.
So gelangst du auf den Fels von Gibraltar
Variante 1: Du schließt dich einer geführten Tour an. Direkt hinter der Grenze wollen dich einige Promoter in ihre Busse locken. Das ist die stressfreiste Variante, denn die Guides wissen auch, wie sie mit den Affen umgehen müssen. Die können nämlich echt gefährlich werden! Eine große Auswahl an Touren findest auch bei meinem Partner GetYourGuide*.
Variante 2: Du wanderst hoch. Wenn du viel Zeit hast und die entsprechende Fitness mitbringst, ist das sicherlich die aufregendste Art Gibraltar und den Affenfelsen zu entdecken. Einen interessanten Artikel zur Wanderung auf Gibraltar habe ich auf hier entdeckt. Auf Komoot findest du ebenfalls mehrere Wanderungen, darunter eine mit einer Dauer von 6,5 Stunden.
Variante 3: Du fährst mit der Seilbahn hoch. So haben wir es gemacht. Zuerst sind wir quer durch die Stadt bis zur Talstation der Gibraltar Cable Car gelaufen. Das hatte für uns den Vorteil, dass wir direkt einige schöne Plätze auf dem Weg mitnehmen konnten. Es kommt nicht alle Tage vor, dass man eigentlich in Spanien ist, aber in nur wenigen Minuten plötzlich durch einen Großbritannien-Clon läuft. Es fahren aber auch Busse bis zur Seilbahn.
Die Ticketpreise der Seilbahn von Gibraltar sind allerdings gesalzen. Für die rund 6-minütige Fahrt auf die 412 Meter hohe Bergstation werden stolze £19.00 (hin und zurück) fällig, umgerechnet ca. 22 Euro.
Und obwohl du natürlich vor allem wegen der Berberaffen auf den Felsen willst, solltest du dir auch die restlichen Attraktionen nicht entgehen lassen. Deshalb empfehle ich dir die £34.50 (ca. 40 Euro) teure Cable Car & Nature Reserve Kombination. Damit kannst du dann folgende Sehenswürdigkeiten betreten:
- St Michael’s Cave
- Skywalk
- Windsor Suspension Bridge
- Great Siege Tunnels
- World War II & City Under Siege Exhibition
- Moorish Castle
- 100 Ton Gun
- diverse Fußwege rings um den Fehlsen
Ob der hohe Preis gerechtfertigt ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Rein aus Erlebnis-Sicht hat sich das schon für meine Begriffe schon gelohnt. Ich bin nicht alle Tage in Andalusien und schon gar nicht in Gibraltar, also wollte ich das auf alle Fälle mitnehmen.
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Besonders schön fand ich die St. Michaels Cave, eine beeindruckende Tropfsteinhöhle, in der es auch eine 360-Grad-Lichtershow gibt. Auch der Skywalk und die Windsor-Hängebrücke waren ganz geil und eignen sich super für tolle Erinnerungsfotos.
Das Besondere ist, dass du an vielen Stellen am Horizont das nur etwa 21 Kilometer (gemessen mit luftlinie.org) entfernte Marokko (Afrika) erkennen kannst. An der engsten Stelle der Straße von Gibraltar, im südspanischen Tarifa, sind es sogar nur knapp 14 Kilometer! Du kannst quasi rüberspucken. 😉
So, nun komme ich aber zu dem Thema, für das du hier bist: Den Affen.
Wie kamen die Affen nach Gibraltar?
Normalerweise sind die Berberaffen nicht heimisch in Gibraltar. Sie wurden wohl aus ihrer Heimat Nordafrika importiert, auch wenn der genaue Weg der Affen nicht so richtig klar ist. Eine Geschichte lautet, dass sie die letzten Vertreter bis zu 5,5 Millionen Jahre alter Kolonien seien. Wahrscheinlicher ist es aber, dass sie vor einigen hundert Jahren mit Handelsschiffen „eingeschleppt“ worden sind.
Nach einer Aufstockung des Bestandes durch Winston Churchill zu Weltkriegszeiten leben heute ca. 250-300 Affen in Gibraltar. Das sind übrigens die einzigen frei lebenden Vertreter der Makaken-Art in Europa und überhaupt die einzige freie Affenpopulation auf dem Kontinent. Und das tragen diese auch selbstbewusst zur Schau!
Obwohl sie gefüttert werden, kommt es immer wieder vor, dass sie sich an den Tupperdosen, Chipstüten und Trinkflaschen verpeilter Touristen zu schaffen machen, die sich offenbar die Grundregeln im Umgang mit den Affen nicht durchgelesen haben.
Wir haben live gesehen, wie eine Bande Affen sich an der Lunchbox einer älteren Frau zu schaffen gemacht hat. Und beinahe wäre auch ihr Rucksack weg gewesen. Kommt einer, kommt auch gleich das ganze Rudel hinterher. Da hast du keine Chance, also besser Ruhe bewahren und nicht panisch versuchen, den Affen deine Sachen zu entreißen.
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Gefährliche Gibraltar-Affen? Die wichtigsten Sicherheitsregeln im Umgang mit den Tieren
- Nicht anfassen! Die Berberaffen sind keine zahmen Streicheltiere, auch wenn sie an den Menschen gewöhnt sind. Im schlechtesten Fall wirst du gebissen und angesichts der scharfen Zähne, kann dir das mit Sicherheit niemand empfehlen. Übrigens ist das Berühren der Affen sogar offiziell eine Straftat.
- Nicht füttern! Egal ob deine Stulle oder Kekse – füttere niemals die Affen. Erstens ist das Meiste nicht gesund für sie und zweitens verlieren sie noch mehr die Scheu und machen sich über das Hab und Gut der Touristen her.
- Rucksack und Taschen vorn tragen, um es den Affen schwer zu machen! Ich habe erlebt, wie ein Affe auf den Rücken meines Kumpels gesprungen ist und ihn nach Essbarem durchwühlt hat. Gefunden hat er nur eine Sonnencreme, aber das war schon ziemlich respekteinflößend. Am besten gar keine Tasche mitnehmen, aber daran halten sich die Wenigsten. Wenn 5 Affen sich aggressiv auf mich zubewegen, wüsste ich was ich tun würde (den geordneten Rückzug antreten).
- Kein Essen auspacken! Auf keinen Fall solltest du in der Nähe der Gibraltar-Affen irgendwas Essbares auspacken. Tüten und Dosen verbinden sie automatisch mit Futter und dann klauen die Affen, wie die Raben. Angeblich soll es sogar Affen geben, die bereits alkoholabhängig sind und Scheibenwischerwasser trinken. Einen interessanten Beitrag dazu gibt es hier.
- Nicht belästigen! Noch mal: Die Affen auf keinen Fall streicheln, längere Zeit anstarren oder anderweitig bedrängen. Schon gar nicht die Jungtiere. Sie (bzw. die Elterntiere) können sich dadurch bedroht fühlen. Mir war es schon nicht geheuer, nur auf einer Treppe an dösenden Makaken vorbeizuschleichen. Wenn die einmal aggro sind, dann richtig.
Im Übrigen würde ich auch meine Kamera vorne am Gurt* und dicht am Körper tragen. Man weiß nie, ob ein paar Hobbyfotografen unter den Tieren sind, die auf teure Technik stehen.🤷😁
Werde außerdem nicht nachlässig bis du die Seilbahn ins Tal wieder bestiegen hast. Rund um die Station tummeln sich nämlich noch etliche Affen, die nur auf ihre Chance warten, dich um deine Sachen „zu erleichtern“. Ob sie auch Tollwut übertragen können, dazu habe ich im Internet nichts gefunden.
Wenn du dich an diese einfachen Grundregeln hältst, steht einzigartigen Erlebnissen und Fotos auf dem Affenfelsen bzw. Fels von Gibraltar nichts mehr im Wege. Viel Spaß mit meinen Bildern…
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Hey Martin,
mit deinem Beitrag stimmst du mir zu, dass sich ein Besuch von Gibraltar definitiv lohnt. Deine Fotos beweisen es auch! Und, wie du schreibst, wer sich an ein paar einfache Grundregeln hält, braucht sich vor den Affen auch nicht zu fürchten.
Danke für die Verlinkung und den Hinweis auf meine Empfehlung für eine Wanderung auf den Affenfelsen. Der Weg über die Mediterranean Steps oder den sogenannten Thrill Seeker bietet wirklich einen fantastischen Ausblick über die Umgebung, auch wenn dieser wahrlich atemberaubenden ist.
Grüße aus aktuell Schweden, Torsten …
Danke für deinen Kommentar, lieber Torsten und viele Grüße nach Schweden! 🙂