Ein halbes Jahr dauerte es, bis im letzten Dezember endlich der Postbote mit meiner heiß erwarteten Fujifilm X100V in den Händen an der Tür klingelte. Seitdem ist noch Einiges an Zubehör und Accessoires dazugekommen, mit dem die Kamera noch mehr Spaß macht. Was das genau ist, stelle ich dir in diesem Artikel vor.
Handgriff für besseren Grip
Anders als meine Lumix S5, besitzt die Fujifilm X100V keinen großen Handgriff. Aufgrund der geringeren Größe muss man eben Abstriche machen oder sich entsprechendes Zubehör kaufen. Für mich war der logische Schritt, mir einen Handgriff anzuschaffen.
Manchmal laufe ich stundenlang mit der Kamera in der an der Hand durch die Gegend. Dafür brauche ich einfach einen guten Grip, sonst wirds Murks.
Der JJC Handgriff* besteht komplett aus Metall und wird am Stativgewinde angebracht. Jetzt fässt sich die Fuji X100V wesentlich besser an und rutscht nicht so leicht aus der Hand.
Praktisch finde ich auch, dass ich die L-Platte nicht abnehmen muss, um den Akku oder die Speicherkarte zu wechseln. Für das Fach gibt es eine Aussparung. Außerdem ist der Handgriff Arca Swiss kompatibel, wenn das für dich relevant ist.
Sonnenblende/Gegenlichtblende + Filter-Adapter
Im Auslieferungszustand ist die Fujifilm X100V nicht völlig wetterfest, wofür sich Fuji meiner Meinung nach zu Recht Kritik gefallen lassen muss. Schließlich ist die Kamera schon teuer genug. Um den Wetterschutz zu komplettieren, benötigst du nämlich zusätzlich zwingend einen Adapterring und Kamerafilter. Erst dann kannst du damit bedenkenlos bei Regenwetter auf Fotosafari gehen.
Die meisten Sonnenblenden für die kleine Kamera werden mit dem Adapter im Set angeboten, sodass du dir die beiden Sachen nicht getrennt kaufen musst.
Gegenlichtblenden für die X100V gibt es unter anderem von Haoge* oder JJC*. Es gibt auch ein ein Modell, das komischerweise kaum jemand auf dem Zettel hat – die LH-X70 direkt von Fujifilm. Eigentlich ist die Sonnenblende für die X70, allerdings funktioniert sie auch ohne Probleme mit meiner X100V.
Die silberne Farbe passt nicht 100% zum Silber der Kamera, aber das fällt gar nicht auf. Das Set besteht aus der Blende und dem Adapter. Beide Teile lassen sich manchmal schwer voneinander lösen, aber ich glaube, das liegt an meinen großen Händen. Meine Freundin schaffts nämlich ruckzuck. Oder ich bin zu schwach. 😂
UV-Filter zum Schutz des Objektivglases
Jetzt kommt der UV-Filter ins Spiel, den du zwischen beiden Elementen einschraubst. Heutztage braucht es eigentlich keinen Filter mehr, um UV-Strahlung rauszufiltern. Zum Schutz meiner Objektive benutze ich aber immer einen oder alternativ einen Polfilter*.
Filter gibt es in allen Preisklassen – bei meiner Fuji genügt mir ein günstiger UV-Filter von Urth* (ca. 25 Euro) mit Nanobeschichtung. Einen Unterschied in der Bildqualität habe ich noch nicht festgestellt. Dafür pflanzt der Hersteller angeblich 5 Bäume „in von Abholzung betroffenen Gebieten“ für jeden Kauf. Nachprüfen kann ich das nicht, aber es gibt zumindest ein gutes Gefühl. 😉
Die Amazon-Bewertungen sind auch größtenteils positiv. Ich finde, der Filter ist ein gutes Mittelmaß. Nicht der billigste Mist, aber auch nicht das Beste auf dem Markt.
Achte bitte unbedingt darauf, die passende Filtergröße für deine X100V zu wählen. Die Größe beträgt 49mm! Oder du hast schon einen Filter in anderer Größe zu Hause, dann kannst du mit einem Step-Up-Ring* viel Geld sparen.
Selbstgebastelter Pro Mist Filter für den Vintage-Look
Ein Pro Mist Filter verringert den Kontrast und die Schärfe deiner Bilder. Dadurch verlieren die Aufnahmen ihren sterilen, knackscharfen Digital-Look. Harte Lichter, z.B. von Straßenlaternen, werden „weichgespült“. Alles wird etwas mehr „Vintage“, was bei Fuji-Kameras ja durchaus gewollt ist.
Ursprünglich hatte ich mir den sauteuren Tiffen Pro Mist 1/8 Filter* gekauft, aber über 60 Euro waren mir ehrlich gesagt zu teuer für das, was er macht. Also habe ich den Tiffen gegen den nur halb so teuren Black Diffusion Filter* von Newwer eingetauscht. Dieser ging jedoch auch wieder zurück, weil der Unterschied mir einfach zu gering war.
Schließlich kam meine Freundin mit dem Tipp um die Ecke, den Pro Mist Filter einfach selbst zu basteln. Dafür braucht es gar nicht viel: Einen günstigen UV-Filter* (meiner ist von Walimex) und etwas Haarspray*.
Damit gehst du ins Bad und sprühst einmal aus ca. 40 cm Entfernung auf das Filterglas. Ein kurzer Sprüher genügt, damit sich gleichmäßig ein dünner Film auf dem Glas verteilt. Fertig! Sollte zu viel Haarspray auf dem Filter gelandet sein, kannst du ihn einfach wieder abwaschen und von vorn beginnen. Nicht schlecht für knapp 8 Euro.
Eine genaue Anleitung für die Haarspray-Methode findest du hier.
Neopren-Kamerabeutel zum sicheren Transport
Für die große Lumix nehme ich immer meinen Fotorucksack* mit, das ist für die vergleichsweise winzige Fuji allerdings mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Also stecke ich das gute Stück in einen kleinen Neopren-Kamerabeutel* und bringe das Ganze in meinem stinknormalen Rucksack unter. So wird die X100V nicht schmutzig oder bekommt irgendwelche auslaufenden Flüssigkeiten ab. Was der Horror für mich wäre.
Unterwegs nehme ich die Kamera sowieso raus und häng sie mir um oder trag sie in der Hand.
Noch ein Vorteil: Auf Reisen spare ich mir das Gewicht, wenn ich nicht so viel Ballast mit mir rumschleppe, und kann mich voll und ganz aufs Fotografieren konzentrieren.
Ersatz-Akkus mit externem Ladegerät
Ein ganz wichtiges Zubehör für meine Fujifilm X100V sind die Ersatzakkus. Der mitgelieferte Akku hält vllt. 250-300 Bilder, was manchmal einfach nicht genug ist, wenn ich die ganze Zeit am Fotografieren bin und am Display rumfummle.
Deswegen habe ich immer zwei Ersatzakkus dabei. Ich habe eine halbe Ewigkeit damit zugebracht, ordentliche Akkus (Modell NP-W126) zu finden. Auf Amazon stößt man auf viel Chinaschrott, der unter Umständen deiner Kamera schaden könnte. Ich habe mich dann für die Akkus der Firma „DSTE Electron“* entschieden.
Bislang – drei Mal auf Holz geklopft – funktionieren die Dinger gut. Einen großartigen Unterschied in Sachen Laufzeit kann ich nicht feststellen. Ich hab aber auch keinen Test gemacht. Cool finde ich das beigelegte Ladegerät. Akkus in der Kamera zu laden mag ich irgendwie nicht und die Ladeanzeige sagt mir, wenn die Batterien wieder voll sind.
Ich drücke mir selbst die Daumen, dass ich lange Freude daran haben werde. 🫰
Flexibles Mini-Stativ
In den allermeisten Fällen brauche ich kein riesiges Stativ. So ein Mini-Stativ* tut es auch, sollte ich wirklich mal eines benötigen (was sehr selten ist). Dieses von Lens-Aid hat sogar flexible Beine, sodass ich es auch easy am Geländer oder auf einem Stein befestigen kann.
Das kleine Stativ* besitzt einen 360-Grad-Kugelkopf, sodass ich die Kamera flexibel in jede Richtung drehen und ausbalancieren kann.
Alternativ habe ich noch das große Carbon-Stativ* in der Schublade. Das kommt meistens dann zum Einsatz, wenn ich die Vollformat-Kamera dabei habe, die ja doch deutlich mehr Gewicht auf die Waage bringt.
Kamera-Seilgurt zum Umhängen der X100V
Auf meinen Seilgurt lass ich nichts kommen! Eines meiner liebsten Accessoires für die X100V. Beim Umhängen fühlt sich nichts komisch an oder schneidet in die Haut ein.
Und wenn ich die Kamera in der Hand herumtrage, wickel ich den Gurt einfach ums Handgelenk und alles ist sicher.
Ich finde ja, der schwarze Seilgurt* passt perfekt zum klassischen Silber der Kamera.
Ansonsten schiele ich mittelfristig noch auf einen richtig breiten Kameragurt, der einem Gitarrengurt ähnelt.
Kamera-Reinigungsset zur schnellen Reinigung zwischendurch
Irgendwie passiert immer mal was, wenn ich mit meiner Kamera unterwegs bin. Zum Beispiel tatsche ich im Urlaub gerne unbeabsichtigt mit fettigen Sonnencreme-Händen aufs Display oder die Linse.
Deswegen habe ich immer was zum Reinigen im Rucksack. In meinem Reinigungsset von Lens-Aid* sind unter anderem Reinigungsflüssigkeit, 2x Mikrofasertücher, ein Blasebalg und Pinsel enthalten. Damit kann ich zwischendrin auch mal Sandkörner wegpinseln, wenn ich in einer sandigen/staubigen Umgebung fotografiere.
Ansonsten habe ich gefühlt dutzende lose Mikrofasertücher in der Schublade. Die gehen mir so schnell nicht aus. 🙈
Display-Schutzfolie gegen unschöne Kratzer
Wenn ich einen Kratzer auf dem Display meiner teuren Kamera entdecke, würde ich durchdrehen. Also ist das Erste, was ich mir immer kaufe, eine Display-Schutzfolie*. Kostet nicht die Welt, schont aber meine Nerven.
Die Anbringung auf der Fuji X100V ist weniger hakelig als bei einem Handydisplay (wegen der abgerundeten Ränder) und in ein paar Minuten geschafft. Meistens sind 2-3 Folien im Set enthalten, sodass du bei Bedarf noch eine zweite Chance hast.
Weiterer Nebeneffekt: Bei einem späteren Verkauf der Kamera, kannst du ein einwandfreies Display vorweisen und musst dich nicht mit Preisdrückern rumschlagen.
Große SD-Karte für viele RAW-Fotos
Lange Zeit habe ich nur in JPG fotografiert. Seit etwa zwei Jahren fotografiere ich allerdings ausschließlich im RAW-Format und das benötigt natürlich deutlich mehr Speicherplatz.
Über die Jahre habe ich mir etliche SD-Karten gekauft, um immer eine in Reserve zu haben. Gute Erfahrung habe ich mit der SanDisk Extreme Pro* gemacht. Die 128 GB Ausführung reicht mir für mehrere Tagesausflüge locker aus. Auf Reisen habe ich meine Ersatzkarten im Gepäck.
Übrigens verwende ich die Karten auch in meiner großen Kamera, wenn ich 4K Videos aufnehme. Sie ist also schnell genug, um die Daten zu verarbeiten.
Hinweis: Es gibt zwei Varianten der Karte. Das neuere Modell* hat eine Übertragungsgeschwindigkeit von 200 MB/s, das ältere bis 170 MB/s*. Ich habe beide und finde beide für meine Zwecke ausreichend.
Akku-Tasche zum Schutz der Batterien
Ich muss zugeben, dass ich mit meinen Kamera-Akkus nie sehr sorgfältig umgegangen bin. Oft habe ich sie nur lose in die Tasche geschmissen – Asche über mein Haupt.
Seit ich meine Akkutasche* habe, ist Schluss mit dem Chaos. Der originale Akku der X100V ist in der Kamera, die Ersatzakkus trage ich gut geschützt in der Tasche mit.
Dreck und Feuchtigkeit können meinen Batterien nichts mehr anhaben und werden beim Akkuwechsel auch nicht in meine Kamera transportiert.
Ich hoffe, es war das ein oder andere praktische Zubehör für deine Fujifilm X100V dabei. Solltest du noch einen heißen Tipp haben, was ich unbedingt benötige, lass es mich gern in den Kommentaren wissen. Schau auch gerne in meine Beiträge mit den aktuellen Fujifilm Cashback-Aktionen und Testbericht zum Hoya Mist Diffuser Black (Tiffen Black Pro Mist Alternative) rein.
Hej Martin,
schöne, ehrliche Zusammenstellung für die X100V.
Vor allem der Tipp mit der Fuji Geli ist super.
Normalerweise finde ich solche Amazon-Link-Zusammenstellungen immer fragwürdig, aber Deine ist pointiert.
Hab sogar einige Links benutzt (ist ja nur fair, wenn man mit Deiner „Arbeit“ zufrieden ist), auch wenn man diese Dinge ja auch alleine bei Amazon suchen kann und die Affiliate-Linsk umgehen kann. 😉
Hey Eric,
vielen Dank für dein Feedback, das freut mich sehr! Auch besten Dank für das Benutzen meiner Links. 😍
Liebe Grüße,
Martin